Momentan fliegen bei uns die Fetzen.
Ein Streit folgt dem nächsten und die lauten Worte fliegen nur durch die Zimmer.
Ich fühle mich vollkommen überfordert und habe das Gefühl: jeder macht was er will.
So hat unser Opa hat gesagt, das er sich nicht mehr um die Milch kümmern kann. An sich kein Problem, dann mache ich das.
Heute morgen höre ich das Milchauto und düse runter, da versperrt mein Schwiegervater den Weg und begrüsst die Milchfrau.Okay! Gehe ich wieder hoch und ziehen weiter die Bettwäsche ab.
Als MrX und ich dann runterkommen, um in Schule und Arbeit zu eilen, kommt aus seiner Küche: „Herrgott, Claudia komm, jetzt helf‘ mir doch mal …(Pause)….. sei so gut“.
Eine freundliche Bitte klingt einfach anders!
Ich hasse nichts mehr, als wenn zwei Leute dasselbe tun. Das ist absolute Zeitverschwendung. Ich werde grantig und kann dann einfach nicht mehr normal reden ….
Oder heute nachmittag: MrX hat für seine Verhältnisse ein gutes Diktat geschrieben. Ich bin stolz und freue mich. Da sein Fahrrad dringend zum reparieren muss, plane ich das Fahrrad zum Fahrrad-Onkel in Hilpoltstein zu bringen. Was weiter wird, wird man sehen…. Eisessen, Spielplatz … Leider wird garnichts! MrX steht tropfnass vor der Tür und will sooofort weiter zum Skaterplatz.
Als ich sage, das wir nach Hilpoltstein fahren, dreht der Wüterich in Ihm komplett durch. NEIN *stampf mit dem Fuß auf* ER NICHT *schleuder den Schulranzen durch den Flur* und überhaupt SEIN Fahrrad ist nicht kaputt *kick gegen die Schuhe* ER geht zum Skaterplatz.
Jetzt konnte ich nicht mehr ruhig bleiben …. Die Enttäuschung, ihm eine Freude machen zu wollen und so abgeblafft zu werden ist einfach zu groß.
Das Ende von dem Ganzen: Opa ist heute nachmittag nicht da und die lauten Worte spielen Echo in meinen Kopf.. MrX spielt in seinem Zimmer, das kaputte Fahrrad steht im Schuppen. Ich habe einen Kloß im Hals und schreibe diese Zeilen.
Bei uns verpestet Streit die Luft statt sie zu reinigen, weil jeder in seiner Wut steckt und nicht auf den Anderen zu geht / zu gehen kann.
Peace, Eure Claudia
PS: Die auch nicht aus Ihrer Haut kann
Anmerkung: abends haben wir alle gemeinsam gegessen. Die Luft ist noch dick, aber schneiden kann man sie nicht mehr.
kleinstadtprimel 